Um den Betrag der Energierechnung zu senken, muss man weniger konsumieren. Eine gute Konzeption und Auswahl effizienter Technologien können den Verbrauch um 30 bis 50 % senken.

Doch wie kommt man von der Theorie in die Praxis?

Contenus

Energie-Quick-Wins für Gebäude im Dienstleistungssektor

Wie kann man in öffentlichen Gebäuden und in Gebäuden des Dienstleistungssektors Energie sparen?

Finden Sie hier eine Reihe an Maßnahmen, die leicht gesetzt werden können und die konkrete und schnelle Ergebnisse garantieren!

Diese „Quick-Win“-Empfehlungen kommen aus den Energie-Pre-Check-Aktionen der Ansprechpartner für REN (Rationelle Nutzung der Energie) für den Dienstleistungsbereich. Die Rolle des REN-Ansprechpartners für den Dienstleistungsbereich besteht darin, Gebäude sparsam bezüglich Energie sowie komfortabel und nachhaltig zu machen.

Diese Liste mit Ratschlägen wurde auf Basis der am häufigsten angegebenen Empfehlungen erstellt. Sie ist also nicht vollständig und bestimmte Empfehlungen müssen je nach Kontext bewertet werden. Wenden Sie sich jederzeit an einen Ansprechpartner!

Gebäudeverwaltung

Messen Sie! Dies stellt den ersten Schritt dar, um Ihren Energieverbrauch zu reduzieren.

Planen Sie ein regelmäßiges Monitoring des Energieverbrauchs (Gas, Heizöl, Strom, Holz, Pellets etc.) ein. Dieses ermöglicht es, potenzielle Anomalien beim Verbrauch zu ermitteln. Die Ablesungen können automatisch sowie stündlich, täglich, wöchentlich oder monatlich vorgenommen werden. Es ist möglich, interne Tools für die Nachverfolgung oder auch Online-Tools wie etwa EnergieID – Energy Analytics zu verwenden, mit denen sich zum Beispiel Verbrauchsindizes einfach integrieren lassen. So kann Ihr Verbrauch normalisiert werden.

Diese regelmäßige Nachverfolgung ermöglicht es, die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen zu ermitteln und sich zu erreichende Ziele zu setzen.

Dämmung der Gebäudehülle

Um eine gute Dämmung Ihres Gebäudes zu gewährleisten, achten Sie auf Folgendes:

  • Überprüfen und gegebenenfalls Austauschen der Dichtungsstellen von Fenstern, um unerwünschte Luftströme zu verhindern
  • Anbringung von Abdichtungsrollen unter Türen, die zu Außen- oder unbeheizten Räumen zeigen
  • Dämmung des Bodens unbeheizter Dachböden
  • Dämmung von Kellerdecken
  • Dämmung von Mauern, die Kontakt mit unbeheizten Räumen haben

Ersetzen alter Einfach-/Doppelverglasungen durch stark isolierende Verglasungen oder Vakuumverglasungen (Das Anbringen von Doppelverglasungen oder wärmeschrumpfbarer Folie stellt eine eher kurzfristige Lösung dar.)

Heizungsanlage

Sie haben einen Brennwertkessel? Überprüfen Sie die Rücklauftemperatur (über punktuelle Messung oder Beobachtung), um sich zu vergewissern, dass die Kondensation korrekt abläuft (Temperatur unter ±55 °C für Gas und ±45 °C für Heizöl). Wenn keine Kondensation stattfindet, passen Sie die Heizkurve und gegebenenfalls die Durchflüsse an, um eine ausreichend niedrige Rücklauftemperatur zu erreichen. Fordern Sie für Hilfe unseren Heizungsmonteur an!

Sobald das Wetter es erlaubt, schalten Sie den Kessel ab oder stellen Sie eine Grenztemperatur an, über welcher der Kessel nicht mehr auf Temperatur gehalten werden soll.

Um eine unnütze Beheizung bestimmter Räume zu vermeiden, dämmen Sie die Rohre in allen nicht beheizten Räumen und sonstigen Durchgangszonen.

Eine einfache, reflektierende Isolierfolie hinter einem Heizkörper entlang einer Mauer ermöglicht es auch, einfach und schnell die Effizienz zu erhöhen. Diese Folie führt zu einem besseren Emissionsgrad der Wärme und einer Verringerung von Verlusten über die Mauer, die in Kontakt mit dem Außenbereich ist, vor allem, wenn diese nicht gedämmt ist.

Achten Sie auch darauf, vor und auf den Heizkörpern Platz freizuhalten, um den Emissionsgrad in den Raum zu maximieren.

Wenn Sie feststellen, dass der untere Teil Ihres Heizkörpers warm und der obere Teil kalt ist, bedeutet dies, dass es an der Zeit ist, Ihre Heizkörper zu entlüften. Damit wird verhindert, dass die Temperatur des Heizwassers fälschlicherweise und unnötig erhöht wird. 

Um eine unnütze Beheizung bestimmter Räume zu vermeiden, dämmen Sie die Rohre in allen nicht beheizten Räumen und sonstigen Durchgangszonen.

Bringen Sie feste Thermostat-Ventile (klassische Ventile, die ihren Durchfluss je nach Raumtemperatur variieren, um eine konstante Temperatur zu halten – im Gegensatz zu den leider immer noch zu weit verbreiteten manuellen Ventilen) in den Durchgangs-/Toilettenräumen an.

Für nur zeitweise belegte Räume gibt es „intelligente“ Thermostat-Ventile, die es ermöglichen, Temperatur- und Betriebsbereiche zu planen, welche auf die Bedürfnisse der verschiedenen Räume abgestimmt sind. Damit handelt es sich um eine sehr praktische Lösung, bei der Nachlässigkeiten vermieden werden. Außerdem gibt es Thermostate, die es ermöglichen, die Zeitfenster mehrerer Thermostat-Ventile gleichzeitig zentralisiert zu steuern.

Weitere kleine Schritte, die gesetzt werden können:

  • Senken Sie die Solltemperatur bei Nichtbelegung auf 12°C
  • Passen Sie die Betriebs- und Wiederanlaufzeiten der Heizungsanlagen so genau wie möglich an die tatsächliche Belegung an (an der Grenze zur mangelndem Komfort)

Sanitär-Warmwasser (SWW)-Anlage

Denken Sie daran, Zeitschaltuhren an den in der Küche und/oder im Essbereich vorhandenen elektrischen Boilern anzubringen, um zu vermeiden, dass diese am Wochenende (oder abends) auf Temperatur gehalten werden. Sie können auch an elektrischen Boilern angebracht werden, welche für Duschen genutzt werden. Stellen Sie jedoch sicher, dass dies nicht zu einem Risiko hinsichtlich Legionellose führt.

Wenn eine Zirkulationsleitung für Sanitär-Warmwasser vorhanden ist, kann diese auch je nach Belegung der Räume geregelt werden (Abschaltung der Leitung am Abend und am Wochenende). An dieser Stelle soll erneut darauf hingewiesen werden, dass sicherzustellen ist, dass dies zu keinem Risiko hinsichtlich Legionellose führt. 

Beurteilen Sie die Relevanz der Beibehaltung einer Zirkulationsleitung für Sanitär-Warmwasser. Entfernen Sie gegebenenfalls die Zirkulationsleitung und dezentralisieren Sie die Erzeugung von Sanitär-Warmwasser.

Sie können auch an den Entnahmestellen (Toilette, Wasserhahn) Strahlregler und Duschköpfe mit geringem Durchfluss anbringen, um Warmwasser zu sparen.

Schließlich können Sie die Warmwasserversorgung von Waschbecken in den Toiletten abstellen und einen Druckminderer anbringen, um den Wasserdurchfluss zu begrenzen.

Lüftungsanlage

Die Lüftung in Ihrem Gebäude kann ebenfalls Quelle für Energieeinsparungen sein, wenn korrekte Verhaltensweisen zur Anwendung kommen:

  • Reinigung der Belüftungsöffnungen mindestens einmal pro Jahr.
  • Tauschen Sie die Luftfilter der Lüftungseinheiten regelmäßig aus, um eine hohe Effizienz des Lüftungssystems zu gewährleisten.
  • Überprüfen Sie die Belüftungskanäle auf Dichtheit und dichten Sie Lecks gegebenenfalls ab.
  • Optimieren Sie die Regelung der Anlage, indem Sie sicherstellen, dass die Ströme über eine CO2-Sonde gesteuert werden und dass die Lüftung außerhalb der Belegungszeiten ausgeschaltet wird.

Beleuchtung

Was die Beleuchtung betrifft: Ersetzen Sie – falls dies noch nicht geschehen ist – Halogen-, Glüh- und Kompaktleuchtstofflampen durch LED und achten Sie dabei auf die Photometrie des jeweiligen Raumes. Auch Leuchtstoffröhren (T5 und T8), die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, müssen zugunsten von LED-Technologie ausgetauscht werden.

Denken Sie auch an Anwesenheitsmelder. Wir raten Ihnen, ihren Einsatz in Sanitärräumen zu bevorzugen und in Räumen, die regelmäßig belegt (Flure, Speisesäle etc.) und natürlicherweise beleuchtet sind, eher Abwesenheitsmelder (mit Druckknopf) einzusetzen.

Überhitzung und Klimaanalgen

Bei höheren Temperaturen im Sommer ist es ebenfalls wichtig, einige gute Verhaltensweisen anzuwenden, um eine Überhitzung und damit den unnötigen Einsatz von Klimaanlagen zu vermeiden, die wiederum ebenfalls viel Energie verbrauchen.

Wir schlagen Ihnen also vor, außen liegenden Sonnenschutz anzubringen.  Vor Glasflächen, die nach Osten oder Westen ausgerichtet sind, sollten automatisierte vertikale Abdeckungen gegen die Sonne vorgesehen werden, während an nach Süden ausgerichteten Fassaden Sonnenkappen angebracht werden können.

Bringen Sie zudem Sonnenschutzfolien an Verglasungen an, um die Sonneneinstrahlung zu begrenzen. Achtung: Hier ist zu bedenken, dass man riskiert, im Winter „kostenlose“ Wärmezufuhr zu verlieren.

Falls Sie aufgrund der Temperaturen im Sommer eine Klimaanlage einschalten müssen, achten Sie darauf, die Solltemperatur der Klimaanlagen in Server- oder Computerräumen auf mindestens 25 °C zu erhöhen. Es hat keinen Sinn, eine Temperatur von 21 °C bis 23 °C beibehalten zu wollen.

Für Räume, die von Mitarbeitern belegt sind, empfehlen wir eine Mindesttemperatur bei Klimatisierung von 27 °C.

Abschließend: Achten Sie darauf, Filter und Gitter regelmäßig zu reinigen, um den Luftstrom durch die Anlagen zu erleichtern.

Sonstiges: andere Geräte

In Ihrer Umgebung sind Energieeinsparungen dort möglich, wo Sie es gar nicht vermuten würden.

Sensibilisieren Sie etwa Ihre Mitarbeiter dafür, Steckdosenleisten mit Schaltern anzubringen und denken Sie daran, diese auch zu benutzen.

Sie können Getränkeautomaten bei Nichtbenutzung auch ganz ausstecken oder die unnötige Beleuchtung der Automaten abstellen.

Eine Website als Anleitung: Energie+

Sie sind Verwalter eines Gebäudes und möchten den Betrag der Energierechnung senken und gleichzeitig die Umwelt schonen? Die Website Energie+ hilft Ihnen dabei, aktiv zu werden und zwar über eine Reihe an Instrumenten, die Sie bei einem Projekt zur energetischen Sanierung unterstützen.  

Egal, ob Sie Verwalter einer Schule oder Verantwortlicher für die Arbeiten in einer Gemeinde sind: Es handelt sich um ein Werkzeug zur Entscheidungshilfe für die Sanierung von Anlagen, das Sie als „Energie-Verantwortlicher“ des Gebäudes begleitet. Das Ziel besteht also nicht darin, Sie zum Urheber eines spezialisierten Projekts zu machen, sondern es Ihnen zu ermöglichen, ein entscheidender Akteur bezüglich der Installation und bezüglich der Renovierungsvorschläge zu werden, die Planungsbüros oder Installateure machen können. 

Weitere Informationen 

Assistent Energie+ 

Bei den von Energie+ angebotenen Instrumenten findet sich auch ein virtueller Assistent, der Ihnen dabei hilft, ein Problem mit mangelndem Komfort bezüglich Wärme oder Beleuchtung einfach und schnell zu lösen. Diese Posten machen knapp 70 % der Probleme aus, die in den betreffenden Gebäuden auftreten. 

Weitere Informationen 

Themen-Programme 

Die Website Energie+ bietet viele verschiedene Themen-Programme, die es Ihnen ermöglichen, die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern. Dies erfolgt durch die Konzentration auf ganz bestimmte Posten.  

Alle Informationen zur Reduzierung des Sanitär-Warmwasser-Bedarfs   

Alle Informationen zur Installation von LED-Leuchten  

Sie sind eine Schule? Folgen Sie der Anleitung

Die Schule ist ein Ort des Lebens, an dem auch die Erziehung bezüglich Umwelt und Energie ihren Platz hat. Ein erhöhtes Bewusstsein für den eigenen ökologischen und energetischen Fußabdruck bietet darüber hinaus eine Vielzahl an Lernmöglichkeiten für Schüler. Es gibt zahlreiche Tipps und gute Verhaltensweisen, die man anwenden kann, um mehr Energie zu sparen.  

Défi Génération Zéro Watt  

Die „Défi Génération Zéro Watt“ ist eine Initiative, die Schüler und ihre Lehrkräfte mobilisieren soll, um den Energieverbrauch an französischsprachigen Grundschulen auf dem Gebiet der Wallonie zu senken. Sie wird von den Ansprechpartnern für Bildung und Energie organisiert, welche von der Genossenschaft Courant d’air und von Verbänden für die Energie-Bildung beauftragt wurden.  

Es handelt sich um eine großartige Gelegenheit, um pädagogische Aktivitäten zum Thema Bürgerbeteiligung sowie Ausbildungen zu Energie zu entwickeln und um wesentliche Energieeinsparungen in der Schule zu erreichen. 

Weitere Informationen 

Pädagogische Instrumente der Wallonie 

Die Wallonie hat pädagogische Instrumente für die Bildung im Bereich Energie entwickelt, darunter pädagogische Koffer, Multimedia-Instrumente, Kartenspiele, ein Comic oder auch Energie-Hefte für Schüler und Lehrer. 

Das Energie-Heft ist ein pädagogisches Dossier, das Schüler zwischen neun und 14 Jahren dazu einlädt, Energie-Herausforderungen zu entdecken und aktiv zu werden, um den Planeten zu schützen. 

Eine deutschsprachige Version ist beim Energieschalter der Wallonie von Eupen verfügbar,

Sonstige pädagogische Instrumente 

Auf der Website educationenergie.be wurde eine Reihe an Mitteln für die verschiedenen Akteure rund um die Schule zusammengestellt: Lehrkräfte, Schüler, Direktionen, Techniker, Betreuer etc.

Entdecken Sie weitere pädagogische Instrumente für den Schulbereich:  

Energetische Sanierung  

Die Website Energie+ bietet auch Themen-Dossiers zur energetischen Sanierung von Schulgebäuden.  

Thematische Dossiers: Sanierung von Schulen – Website Energie Plus (energieplus-lesite.be): In diesem Dossier, das sich an Energie-Verantwortliche, Planer und Verwalter von Schulgebäuden sowie an Planungsbüros richtet, finden Sie eine Reihe an theoretischen Artikeln und Instrumenten, die Sie bei der Sanierung von Schulgebäuden anleiten sollen, um der im Green Deal bis 2050 festgelegten CO2-Neutralität möglichst nahe zu kommen. 

Wenn Sie Ihre Kenntnisse im Bereich Energieeffizienz in Schulgebäuden noch verfeinern möchten, ergänzt dieses Webinar das thematische Dossier perfekt: Energetische Sanierung einer Grundschule – wichtigste Punkte – Website Energie Plus (energieplus-lesite.be) 

Die Website renovermonecole.be gibt Ihnen zudem Empfehlungen, wie Sie Ihre Schule von heute schrittweise mit Ihren Mitteln sanieren können, um so die Schule von morgen aufzubauen. 

Sie sind eine Gemeinde? Betätigen Sie die Hebel

Auch Gemeinden haben die Möglichkeit, bestimmte Hebel zu betätigen, um sich an den gemeinsamen Anstrengungen zur Verringerung des Energieverbrauchs zu beteiligen. 

Sie können beispielsweise eine Reduktion der öffentlichen Beleuchtung in ihrem Gebiet beschließen. Sie müssen jedoch darauf achten, eine Entscheidung zu treffen, die in einem angemessenen Verhältnis zu dem von ihnen verfolgten Ziel der Wirtschaftlichkeit steht, sowie auch darauf, dass diese Entscheidung ihrer mittelbaren Verpflichtung entspricht, die Sicherheit und den Komfort des Passierens der Straßen zu gewährleisten.  

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